Wie wird meine Jobsuche erfolgreich?

Tipps und Tricks für den Bewerbungsprozess

Der Jobmarkt gehört den Fachkräften, wenn du dich also gerade nach einem Job umschaust muss die Suche nicht lang und frustrierend sein. Ganz im Gegenteil. Wenn du Schritt für Schritt vorgehst, kannst du die Suche für dich entspannt gestalten. Hier geben wir dir eine Anleitung für den gesamten Bewerbungsprozess und zeigen dir, wie du schon vor dem Bewerbungsschreiben punkten kannst.

Frau im Bewerbungsgespräch
© Drobot Dean/AdobeStock

In aller Kürze

  • Wenn du konkret weißt wonach du für dich suchst, kannst du dich einfacher bei passenden Unternehmen bewerben.
  • Mit vorsortierten Bewerbungsunterlagen ist es einfacher mit einer neuen Bewerbung anzufangen.
  • Kenne deine Stärken und Kernkompetenzen und habe keine Scheu über sie zu sprechen.
  • War dein Anschreiben erfolgreich, kannst du innerhalb von 2 Wochen mit einer positiven Rückmeldung rechnen.

Schritt 1: Vorarbeit, Wünsche und Vorstellungen

Was erwartest du von einer neuen Stelle? War dir zum Beispiel der Arbeitsweg zu deinem alten Job zu weit, steigst du mit einem kleineren Radius um deinen Wohnort in die Suche ein. Genauso funktioniert es, wenn du ein familienfreundliches Unternehmen suchst, oder gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Schreibe besser wenige, dafür sorgfältige Bewerbungen an Unternehmen, die dir das bieten, was zu dir passt und denen du bieten kannst, wonach sie suchen. Die Chance auf einen Job, der wirklich passt, ist viel höher, wenn du dir Zeit nimmst für die einzelnen Bewerbungen.

Folgende Fragen können dir helfen:

  • Was hat dir an deinem vorherigen Job gefallen und was nicht?
  • In welche Branche möchtest du?
  • Möchtest du lieber in einem Start-Up oder Großunternehmen arbeiten?
  • Gibt es ein bestimmtes Unternehmen, das dich interessiert?
  • Wie weit möchtest du maximal zur Arbeit pendeln?
  • Welche Aufstiegsmöglichkeiten wünschst du dir?
  • Möchtest du Verantwortung übernehmen?
  • Soll der Job herausfordernd sein?
  • Welches Gehalt stellst du dir vor und welches Gehalt ist realistisch?
Zu diesem Artikel haben wir ergänzend ein Video für dich. Schaue dir hier das kurze Video zum Thema "Erfolgreich einen Job finden" an. So bist du bestens vorbereitet!

Schritt 2: Bereite deine Bewerbungsunterlagen vor

  • Bereite deine Unterlagen so vor, dass du nicht bei jeder Bewerbung von vorne anfangen musst. Idealerweise hast du einen Ordner auf deinem PC und in deinem Aktenschrank mit allen Bewerbungsunterlagen.
  • Aktualisiere deinen Lebenslauf und überlege dir welche deiner Erfahrungen für die Stellen die dich interessieren besonders wichtig sind. Mache sie sichtbar. Was du dabei beachten musst findest du in unserer Checkliste: Was muss in einen Lebenslauf?.
  • Mache (für Offline-Bewerbungen) Kopien von deinen Zeugnissen und Zertifikaten.

Weitere Infos zu deiner Bewerbungsmappe findest du in unserer Checkliste: Der Inhalt einer Bewerbungsmappe.

Schritt 3: Erstelle und schärfe das eigene Profil

Deine Bewerbungsunterlagen liegen bereit und du weißt was du von deinem neuen Job erwartest. Der nächste Schritt ist es dir bewusst zu machen, was du bieten kannst und wie du es möglichen Arbeitgeber:innen zeigen kannst.

  • Mach dir deine Stärken und Schwächen bewusst und zähle deine Kernkompetenzen auf.
  • Frage dich: Was kannst du bereits und was willst du noch lernen?
  • Was zeichnet dich aus und was hebt deine von anderen Bewerbungen ab?

Die Antworten kannst du dann bei Stellenausschreibungen mit den geforderten fachlichen und weiteren Qualifikationen abgleichen.
Deine Kompetenzen sind auch zur Eigenvermarktung wichtig: Dabei sind Soziale Medien nicht mehr wegzudenken. Du solltest dir bei Plattformen wie Xing oder LinkedIn, Facebook und Twitter ein Profil mit Qualifikationen und Erfahrungen anlegen. Darüber kannst du dich mit ehemaligen Kolleg:innen und bekannten Unternehmen verlinken und aus erster Hand von Stellenangeboten erfahren.

Soziale Medien

Achte darauf, dass deine Profile keine zu persönlichen und unangemessenen Infos oder Bilder enthalten. Unternehmen überprüfen nämlich immer häufiger die Online-Aktivität ihrer Bewerber:innen.
Mann am Laptop
© Daniel Ernst/AdobeStock

Schritt 4: Suche nach passende Stellenausschreibungen

Struktur ist alles. Das ist auch im Bewerbungsprozess wichtig, damit die Suche für dich übersichtlich bleibt. Dabei können festgelegte Tagesziele oder Tagesstrukturen helfen. Wie zum Beispiel jeden Morgen sich die neuesten Stellenanzeigen anzuschauen und jeden Tag mindestens ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen und abzuschicken. Erstelle zum Beispiel einen Suchauftrag bei meinestadt.de und erhalte regelmäßig und kostenlos aktuelle Stellenangebote für deine Branche. Der Suchauftrag übernimmt alle Filter, die du angegeben hast. So bekommst du nur passende Jobs vorgeschlagen.

Hier geht es zu den Stellenangeboten
GIb hier den Ort ein, in dem du suchst und wir zeigen dir passende Jobs.

Beispiel-Bewerbungsplan für die Woche

Montag

  • Unterlagen raussuchen und sortieren

Dienstag

  • Lebenslauf aktualisieren

Mittwoch

  • mind. 2 Stellen recherchieren und einen Suchauftrag erstellen

Donnerstag

  • eine Bewerbung schreiben

Freitag

  • Pause

Samstag

  • zwei Bewerbungen schreiben

Sonntag

  • Pause

Wenn dich ein Unternehmen überzeugt, dort aber zur Zeit keine Stellen ausgeschrieben sind, kannst du immer eine Initiativbewerbung abschicken. Damit zeigst du Eigeninitiative und wirst möglicherweise bei der nächsten offenen Stelle zu einem Gespräch eingeladen. In jedem Fall kann es nicht schaden zu fragen, da diese Art der Bewerbung gern gesehen ist.

Ansonsten solltest du für deine Suche viele unterschiedliche Quellen nutzen, um deine Chancen zu vergrößern. Hier sind einige Beispiele:

Auf Karriere-Plattformen wie Xing oder LinkedIn werden dir immer wieder freie Stellen aus deiner Branche vorgeschlagen. Aber auch Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter können helfen. Wenn du deinem Wunschunternehmen folgst, siehst du sofort, wenn eine freie Stelle bekannt gegeben wird. Außerdem gibt es entsprechende Gruppen, in denen immer wieder neue Jobs ausgeschrieben werden.
Auf Karriere-Events lernst du die unterschiedlichsten Unternehmen kennen. Hier hast du die Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen und aktiv auf Personalverantwortliche zuzugehen. Am besten nimmst du bei einem Besuch deine Bewerbungsmappe mit. Wenn du an Vorträgen und Konferenzen teilnimmst, kannst du außerdem dein Wissen über die Branche vertiefen.
Wenn du dir im Bewerbungsprozess unsicher bist oder häufig Absagen erhältst, solltest du dir überlegen, professionelle Unterstützung bei einer Personalberatung zu suchen. Diese kennen die Anforderungen, den Arbeitsmarkt und betreuen die Arbeitssuchenden im gesamten Prozess. Wenn du zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wirst, aber dort Schwierigkeiten hast, lohnt sich vielleicht ein Bewerbungscoaching.
Beziehungen können dir oft im Leben helfen, auch bei der Jobsuche. Bewerbende können ehemalige Vorgesetzte oder Kollegen um Erlaubnis bitten, sie als Referenz in ihrer Bewerbung zu nennen. Außerdem ist es immer hilfreich, über einen Kontakt bei dem neuen Unternehmen empfohlen zu werden.

Schritt 5: Melde dich mit einem individuellen Anschreiben

Du hast Stellenausschreibungen gefunden, die dich interessieren?
Dann ist der nächste Schritt das Anschreiben. Dabei gilt: Qualität vor Quantität. Du solltest die Bewerbung immer individuell auf das Unternehmen und den Job zuschneiden und auf Standardfloskeln verzichten. Genauere Infos findest du in unserer Checkliste: Das richtige Bewerbungsanschreiben.

Schritt 6: Tipps für den Kontakt mit Unternehmen

War dein Anschreiben erfolgreich, kannst du normalerweise innerhalb von 2 Wochen damit rechnen, dass sich das Unternehmen bei dir meldet. Hier findest du ein paar Tipps für den Weg zum Bewerbungsgespräch.

Das wichtigste ist, dass du erreichbar bist. Ist es dich nicht möglich ans Telefon zu gehen, solltest du dich zeitnah zurückmelden. Bei Terminabsprachen, solltest du dich klar ausdrücken. Das bedeutet, dass du möglichst kurz auf Fragen antwortest, ohne unfreundlich zu werden.

Die Bewerbungsphase ist mit dem Bewerbungsgespräch meist ja noch nicht ganz vorbei, vielleicht folgt sogar noch ein zweites Gespräch mit Übungsaufgaben oder einem Probearbeitstag.

Beispiel: Terminabsprache Bewerbungsgespräch

So: Ich freue mich von Ihnen zu hören. Meine Terminvorschläge sind der xx.xx. oder der xx.xx. …

So nicht: Vielen Dank, dass Sie sich bei mir melden. Ich richte mich da ganz nach Ihnen. Leider kann ich am Mittwoch erst ab xx Uhr aber dafür muss jemand anders mein Kind abholen. Sonst geht aber vielleicht auch der ...

Schritt 7: Bewerbungsgespräch erfolgreich meistern

  • In Bewerbungsgesprächen gilt: Selbstbewusstes und freundliches Auftreten.

Wurdest du zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, solltest du dich über das Unternehmen und die Ansprechpersonen informieren. Das zeigt Engagement.

Wichtig ist eine positive und selbstbewusste Grundhaltung. Die kannst du schon vermitteln, indem du Blickkontakt suchst oder dich während des Gesprächs in Richtung deines Gegenübers lehnst. Kleine Gesten fallen im Bewerbungsgespräch auf und hinterlassen einen positiven Eindruck . Denn es wird geschaut, ob du nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zum Team und in das Unternehmen passt. Daher gilt: Sei du selbst und versuch locker, aber professionell zu bleiben.

Ebenfalls solltest du dir vorher Fragen überlegen, die du im Gespräch stellen kannst. So wirkst du vorbereitet und interessiert.

Wichtige Fragen schnell beantwortet

Xing und LinkedIn sind Karriere-Netzwerke, bei denen du auch deinen Lebenslauf hochladen und Empfehlungen von Vorgesetzten hinzufügen kannst. Aber nicht nur hier kannst du punkten. Personalverantwortliche interessieren sich immer häufiger auch für Profile bei Facebook oder Twitter. Achte also darauf wie du dich dort präsentierst.
Kernkompetenzen sind, im Gegensatz zu deinen sozialen Kompetenzen, Fähigkeiten die einfach überprüft werden können. Dazu gehört deine Fachkompetenz, die du zum Beispiel bei deiner Ausbildung erworben hast, (zertifizierte) berufliche Qualifikationen, Sprachkenntnisse und Erfahrungen (zum Beispiel durch langjährige Ausübung deines Berufs).
Eine Initiativbewerbung ist eine Bewerbung, die du an ein Unternehmen verschickst, wenn es keine Stellenanzeige für deinen Fachbereich gibt. Du bist zum Beispiel auf ein Unternehmen aufmerksam geworden, bei dem du dir vorstellen kannst, dass deine Fähigkeiten nützlich sein könnten und für das du gerne arbeiten würdest. In dem Fall musst du nicht auf eine Stellenanzeige warten. Diese Art der Bewerbung ist bei Unternehmen gern gesehen.
Vitamin B-eziehungen bedeutet, dass du auf dein Netzwerk, also Kolleg:innen, Freund:innen und Familie zurückgreifst, um etwas einfacher zu erreichen. Im Bezug auf die Jobsuche kann das aber auch einfach bedeuten, dass man sich im Umfeld umhört, ob jemand etwas über eine Stelle weiß. Möglich ist auch, dass du einfacher an ein Bewerbungsgespräch kommst, wenn du bereits jemanden im Unternehmen kennst. Ob du dann auch eingestellt wirst steht natürlich auf einem anderen Blatt, weswegen du da auch kein schlechtes Gewissen haben musst.

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Hinweise:

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