Für Unternehmen

Fachkräftemangel verschärft Fachkräftemangel

Symbolbild Fachkräftemangel
© Friends Stock/AdobeStock

Köln, 12. September 2022

Bei 64,2 % der Fachkräfte wirkt sich der Fachkräftemangel negativ auf ihre tägliche Arbeit aus. Überstunden, Mehrbelastung oder das Einstellen bestimmter Leistungen sind die Folge. Berufe, die bereits vom Fachkräftemangel betroffen sind, verlieren zusätzlich an Attraktivität, die Bindung an die Arbeitgeber sinkt. Eine aktuelle Studie von meinestadt.de zeigt erstmalig: Der Fachkräftemangel feuert sich selbst an. Das Marktforschungsinstitut respondi befragte dazu im Auftrag von meinestadt.de im Juli 2022 insgesamt 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung.

Flugzeuge fliegen nicht, weil das Bodenpersonal fehlt. Freibäder öffnen nicht, weil es keine Bademeister gibt. Restaurants bedienen ihre Gäste nur noch abends, weil niemand kellnert. Aus Kundensicht wurde der Mangel an Mitarbeitenden in nicht-akademischen Berufen in diesem Sommer besonders deutlich. Doch auch Fachkräfte selbst spüren den Fachkräftemangel inzwischen bei ihrer täglichen Arbeit.

Öl im Feuer

Die repräsentative Studie von meinestadt.de zeigt: Wie Öl im Feuer heizen die immer belastender werdenden Bedingungen den Fachkräftemangel weiter an. Für 64,2 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung wirkt sich der Personalmangel negativ auf ihren Arbeitsalltag aus. Mehr als ein Viertel von ihnen macht Überstunden, weil es an Personal fehlt. Bei weiteren 32,1 % hat sich die Arbeitszeit verdichtet, es muss in der gleichen Zeit mehr geschafft werden. In 5,4 % der Unternehmen werden bestimmte Leistungen schlicht nicht mehr angeboten, weil sie niemand übernehmen kann.

Wille zum Branchenwechsel weit verbreitet

Die Mehrbelastungen von Fachkräften durch den Fachkräftemangel lassen eine zusätzliche Dynamik auf den Arbeitsmärkten erwarten. Sowohl die Attraktivität der Berufe als auch die Bindung an Arbeitgeber und Branche wird nachlassen: Fast jede fünfte Fachkraft (19,2 %) kann sich unter dem Eindruck von Corona vorstellen, in eine pandemiesichere Branche zu wechseln.

Präferenzen der Fachkräfte bei der Jobsuche

Worauf legen Fachkräfte bei der Jobsuche aktuell besonderen Wert? Die höchsten Zustimmungswerte („sehr wichtig“) erzielen hier ein „sicherer Arbeitsplatz“ (75,1 %), die „Pünktlichkeit der Gehaltszahlung“ (73,0 %) und „geregelte, planbare Arbeitszeiten“ (58,8 %). Demgegenüber sind ein „überdurchschnittliches Grundgehalt“ mit 33,9 % sowie „gute Aufstiegschancen“ mit 19,4 % eher abgeschlagen.

Bedürfnisse der Zielgruppe adressieren

“Der Fachkräftemangel beginnt, sich selbst zu reproduzieren. Arbeitgeber, die eine dauerhafte Unterversorgung mit Fachkräften vermeiden wollen, müssen mit ihren Angeboten stärker als bislang die Präferenzen und Bedürfnisse der Fachkräfte treffen”, sagt CEO Mark Hoffmann.

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