Ein kleiner Flirt beim Kaffee holen oder im Pausenraum versüßt den täglichen Gang ins Büro und kann genauso gut alles wie nichts bedeuten. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn Flirten am Arbeitsplatz ist eine heikle Angelegenheit, die auch mal schiefgehen kann. Damit dein Flirtversuch zum Top und nicht zum Flop wird, haben wir hier alles Wichtige für dich zusammengefasst.
Flirten am Arbeitsplatz – Heikel aber spannend
Übersicht
In aller Kürze
- Flirten und Beziehungen am Arbeitsplatz sind in der Regel erlaubt und private Angelegenheiten.
- Ist es Flirten oder einfach nur Nettigkeit? Anzeichen und Ratschläge zum Flirten für dich!
- Gute Gelegenheiten: Firmenfeiern, Kaffeepausen, im Pausenraum.
- Mache dir bereits vorher klar, was du willst und was mögliche Konsequenzen sind.
- Nein heißt nein – Zum Flirten gehören immer zwei.
Liebe am Arbeitsplatz – Absolutes Tabu oder schon okay?
Du hast ein Auge auf jemanden in deiner Kollegschaft geworfen, bist dir jedoch unsicher, ob es angemessen ist, am Arbeitsplatz zu flirten oder Beziehungen einzugehen?
Kein Grund zur Sorge. Auch wenn Beziehungen innerhalb der Belegschaft eher ungern gesehen werden, sind zwischenmenschliche Beziehungen aus arbeitsrechtlicher Sicht allein deine persönliche Angelegenheit, und dein:e Arbeitgeber:in sollte sich im besten Fall heraushalten.
Allerdings, wenn es zu einer Verletzung deiner arbeitsrechtlichen Pflicht kommt, beispielsweise wenn ihr euch außerhalb der Pausen und während der Arbeitszeit trefft, könnte eine Abmahnung drohen oder es könnte eine Umsetzung in Erwägung gezogen werden. Solange du durch deine Flirtversuche deine Arbeitsleistung und Produktivität nicht beeinträchtigst, steht einer kleinen Romanze oder der großen Liebe nichts im Wege.
Laut einer Online-Umfrage war im Schnitt jede 3. befragte Person schon einmal am Arbeitsplatz verliebt.
Quelle: Statista
Deine Beziehung am Arbeitsplatz wird vom Grundgesetz gedeckt, denn laut Artikel 2 Absatz 1 hat jeder das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Und dazu gehören natürlich auch Flirts am Arbeitsplatz oder eine Beziehung.
Ein Beispiel
Im Jahr 2005 urteilte das Landesarbeitsgericht Düsseldorf in einem Fall, der den US-Handelskonzern Wal-Mart in Deutschland betraf, dass Arbeitgeber sich nicht in das Privat- und Liebesleben ihrer Beschäftigten einmischen dürfen. In diesem Zusammenhang wurde auch auf Artikel 1 Absatz 2 des Grundgesetzes verwiesen.
Nett gemeinter Spruch oder ernstzunehmender Annäherungsversuch? Es ist schwer zu unterscheiden, ob jemand einfach nur sehr nett zu dir ist oder ob sich mehr dahinter verbirgt. Damit es nicht zu Falscheinschätzungen und unangenehmen Situationen kommt, haben wir ein paar Anzeichen für dich zusammengefasst.
Flirtanzeichen am Arbeitsplatz
- Im Arbeitsalltag wird dir häufiger ein aufmerksamer Gefallen getan (zum Beispiel wird dir ein Kaffee an den Arbeitsplatz gebracht).
- In der Mittagspause wird sich zu dir gesetzt oder in deine Nähe.
- Es werden dir Fangfragen gestellt, um mehr über dich herauszufinden.
- Es werden häufig Gespräche zu dir gesucht und ihr redet nicht nur über Berufliches.
- Sobald andere Kollegen abgelenkt sind, wird ein intensiver Blickkontakt hergestellt.
Achte immer auf die Körpersprache deines Gegenübers! Sie ist ein wichtiger Hinweis auf Gefühle und Absichten und hilft, bessere Kommunikation und Verständnis zu erreichen. Erfahre hier mehr über die Aussagen der Körpersprache.
Das kommt gut an:
- Recherchiere gründlich! – Bevor du dich in ein intensives Flirten stürzt, erkunde Hinweise darauf, ob die Person, die dein Interesse geweckt hat, wirklich noch zu haben ist.
- Diskretion – Bleibe bei kleinen Signalen, die nicht alle direkt mitbekommen. Somit vermeidest du unangenehmes Getuschel.
- Ehrlichkeit – Fange nur an zu flirten, wenn du es wirklich ernst meinst und nicht, um dir einen Vorteil zu verschaffen. Bei deinem Flirt geht es um die andere Person und nicht um deinen Vorteil.
- Bleibe professionell – Insbesondere in Konferenzen oder Seminaren sollte romantische Zuneigung außen vor bleiben.
Das lässt du lieber:
- Geschäftliche Kommunikationswege – Einmal nicht aufgepasst und schnell geht die Flirt-Nachricht an die falsche Person.
- Aufdringlichkeit – Zu einem Flirt gehören immer zwei Personen. Kommt nichts zurück oder wirst du gebeten aufzuhören, akzeptiere es!
- Übermäßiger Eifer – Jeden Morgen vor dem Eingang oder dem Aufzug auf die auserwählte Person zu warten, geht über aufmerksames Interesse hinaus und kann als belästigend empfunden werden.
- Diese Flirtpartner sind tabu: Vermeide romantische Annäherungen zu deinen Vorgesetzten und zu bereits vergebenen Kollegen.
Hier lässt es sich besonders gut flirten
Eine lockere Atmosphäre und das ein oder andere Bier erleichtern dir das Flirten. Doch aufgepasst: Bloß nicht zu tief ins Glas schauen, sonst kann es peinlich enden!
Während ihr beide im Pausenraum eine Verschnaufpause einlegt, bietet sich die Gelegenheit für lockere Gespräche.
Wenn ihr euch zufällig beim Kaffee holen begegnet, nutze die Gelegenheit um ein wenig zu plaudern und vielleicht auch private Dinge zu erfahren.
Tipp: Merke dir, wie dein Flirtpartner den Kaffee am liebsten trinkt und bringe das nächste Mal direkt einen mit!
Tipp: Merke dir, wie dein Flirtpartner den Kaffee am liebsten trinkt und bringe das nächste Mal direkt einen mit!
Dein:e Flirtpartner:in flirtet nicht mehr zurück?
Ein intensiver Blick, der plötzlich nicht mehr erwidert wird, kann das Ende deines Flirts bedeuten, und du fühlst dich vielleicht ratlos.
Der einfachste Tipp in dieser Situation ist: Akzeptiere es und gehe weiter. Solange keine Zärtlichkeiten oder intime Gedanken ausgetauscht wurden, gibt es keinen Grund, sich allzu viele Sorgen zu machen. Möglicherweise hat die Person außerhalb des Arbeitsplatzes jemanden kennengelernt und ist jetzt einfach nicht mehr an Flirts interessiert.
Aus dem Flirt wurde Ernst und nun ist es vorbei?
“Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage” – So heißt es in den meisten Märchen. Doch Märchen entsprechen leider nicht dem wahren Leben und dementsprechend besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die aus dem Flirt entstandene Beziehung irgendwann endet.
Auch wenn du dir noch nicht sicher bist, ob aus dem Flirt wirklich Liebe wird, ist es wichtig, dass du dir über mögliche Konsequenzen nach dem Beziehungs-Aus bewusst bist.
- Ein Jobwechsel. Trennungen oder fehlgeschlagene Flirtversuche führen zu Spannungen und führen im schlimmsten Fall dazu, dass einer von euch den Job wechseln muss.
- Geheimnisse und Gedanken, die du im Privaten erzählt hast gleichen einer Zeitbombe. Wer weiß, ob sie im Streit oder einer angespannten Situation nicht gegen dich verwendet werden.
- Wenn eure Beziehung oder Affäre öffentlich war, sorgt ein Ende für ganz schön viel Flurfunk. Egal ob du deinen Ex-Flirt im Job unterstützt oder kritisierst – es wird getuschelt.
3 Tipps für die Zeit danach
Ist der intensive Flirt oder gar die Beziehung vorbei, steht dir eine eher weniger schöne Zeit bevor. Natürlich wünschst du dir, deinen Ex-Flirt nicht jeden Tag sehen zu müssen. Doch im Arbeitsalltag lässt sich das leider nicht vermeiden.
Nimm dir ein paar Tage frei oder buche dir einen schönen Urlaub, um auf andere Gedanken zu kommen. Das bedeutet Ablenkung für dich und gleichzeitig lauft ihr einander nicht über den Weg.
Hier findest du die besten Urlaubtipps und Reisetrends!
Hier findest du die besten Urlaubtipps und Reisetrends!
Das Aus eines Flirts oder einer Beziehung ist meist sehr emotional und Streitigkeiten sind normal. Achte darauf, dass davon am Arbeitsplatz jedoch niemand etwas mitbekommt.
Falls keiner von euch in Betracht zieht, den Job zu wechseln, werdet ihr weiterhin zusammenarbeiten und euch täglich sehen. Sprecht miteinander und legt Regeln für eine gute Zusammenarbeit fest.
Akzeptiere jedes “Nein”
Bei Flirtereien am Arbeitsplatz, doch auch überall sonst, ist besonders der respektvolle Umgang miteinander wichtig. Wer Grenzen überschreitet, wird dementsprechend bestraft. Je nach Härte kann es sich hierbei um eine Abmahnung, eine außerordentliche Kündigung oder bis hin zu Geld- oder Gefängnisstrafen handeln.
Das lässt sich ganz einfach vermeiden. Sexuelle Anspielungen und das Fragen nach nächtlichen Aktivitäten haben am Arbeitsplatz nichts zu suchen. Diese Themen bedürfen einer größeren Vertrautheit als der unter Kollegen.
Daran erkennst du sexuelle Belästigung:
- Erniedrigung: Es werden anzügliche oder sexistische Bemerkungen über dein Äußeres gemacht.
- Einseitigkeit: Du erwiderst keine Flirt-versuche, dein Gegenüber flirtet jedoch ohne Skrupel weiter.
- Unerwünschtheit: Du sagst deutlich "Nein", jedoch wird deine Ablehnung nicht respektiert.
- Grenzüberschreitung: Zum Beispiel Berührungen wie streicheln oder kneifen.
- Versprechen beruflicher Vorteile bei sexuellem Entgegenkommen: “Wenn du mit mir ausgehst, wirst du mit in unser neuestes Projekt einbezogen.”
- Androhen beruflicher Nachteile bei Verweigerung: “Wenn du nicht mit mir ausgehst, wirst du bei unserem neuesten Projekt ausgeschlossen.”
Legst du beispielsweise deinen Arm ungefragt, um jemanden aus deiner Belegschaft und die Person ist nicht damit einverstanden, droht eine Abmahnung.
Flirten im Büro – ja oder nein?
Gelegentliche Flirts am Arbeitsplatz können eine angenehme Abwechslung in deinen Arbeitsalltag bringen und ihn interessanter gestalten. Dies gilt jedoch nur unter der Bedingung, dass du die genannten Verhaltenstipps befolgst und die persönlichen Grenzen deiner Kollegen respektierst. Also, wage dich ruhig ans Flirten heran, und wer weiß, vielleicht entwickelt sich aus einem kleinen Flirt sogar eine bedeutende Beziehung.
Wenn du am Arbeitsplatz von einem Kollegen oder einer Kollegin sexuell belästigt wirst, ist es wichtig, angemessen darauf zu reagieren. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst:
- Grenzen setzen: Zeige klare Grenzen, wenn du dich unangemessen behandelt fühlst. Sag höflich, aber bestimmt, dass du solches Verhalten nicht akzeptierst.
- Suche Unterstützung: Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Erfahrungen, um emotionale Unterstützung zu erhalten.
- Dokumentiere Vorfälle: Halte Vorfälle schriftlich fest, inklusive Datum, Uhrzeit, Ort und Beschreibung. Diese Informationen können später wichtig sein.
- Melde es Vorgesetzten oder der Personalabteilung: Informiere deine Vorgesetzten oder die Personalabteilung.Sie sollten in der Lage sein, angemessene Schritte zu unternehmen, um das Problem zu lösen.
- Hol dir rechtlichen Rat: Bei anhaltender schwerwiegender Belästigung oder unzureichender Reaktion des Unternehmens, erwäge rechtliche Schritte und konsultiere einen Anwalt.
Es ist wichtig zu betonen, dass sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in den meisten Ländern rechtlich verboten ist, und Unternehmen sind verpflichtet, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle zu verhindern und zu behandeln.
Wenn man sich in einen Vorgesetzten oder eine Vorgesetzte verliebt hat, ist die Situation heikel, da sie potenziell problematisch werden kann. Hier sind ein paar Tipps, wie man am besten damit umgehen kann:
- Selbstreflexion: Denke darüber nach, ob es wirklich Liebe ist oder einfach eine vorübergehende Anziehung. Es ist wichtig, deine Gefühle zu verstehen, bevor du handelst.
- Berufliche Leistung beibehalten: Konzentriere dich weiterhin auf deine berufliche Arbeit und sorge dafür, dass deine Leistung nicht beeinträchtigt wird.
- Offenes Gespräch, wenn angemessen: Falls die Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen und es keine Regelverletzungen gibt, könntest du ein offenes Gespräch in Erwägung ziehen, allerdings nur, wenn dies im Einklang mit den Unternehmensrichtlinien steht.
- Aufmerksamkeit: Die Person zeigt Interesse an dir und sucht immer wieder deine Nähe.
- Persönliche Fragen: Es werden vermehrt persönliche Fragen gestellt, um dich besser kennenzulernen.
- Blickkontakt: Es entsteht intensiver Blickkontakt, besonders wenn andere Kollegen abgelenkt sind.
- Kleine Gefallen: Die Person tut dir kleine Gefallen oder bringt dir Dinge, wie zum Beispiel einen Kaffee.
- Berührungen: Es kann zu unauffälligen Berührungen kommen, wie beiläufiges Berühren des Arms oder der Hand.
- Körpersprache: Die Körpersprache der Person signalisiert Interesse, wie zum Beispiel lächeln, Augenkontakt und offene Haltung.
Hinweis:
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