Achtung Ansteckungsgefahr! Keimfallen im Büro ausweichen

Hunderttausende Menschen schleppen sich trotz Schnupfen, Heiserkeit und Husten zur Arbeit. Erkältungs- und Grippewellen verbreiten sich bekanntlich mitunter am schnellsten im Büro. In den ersten beiden Tagen einer Krankheit ist man ansteckend. Wie schützt du dich vor den Kollegen:innen, die sich wie Virenschleudern durch das Büro schleppen? Und was tust du, wenn du selbst den Bazillus in dir trägst?

Frau sitzt krank am Schreibtisch, vor ihr Taschentücher
© AdobeStock/Yakobchuk Olena

In aller Kürze

  • Präsentismus = Anwesenheit im Büro trotz Krankheit, aufgrund von z.B. Pflichtgefühl.
  • Alle Arten von "gemeinschaftlichen" Knöpfen auf Kopierer, Fahrstuhl, etc. sind hochwertige Keimquellen!
  • Über Atemwege und Schleimhäute dringen die Viren ein.
  • Mit sehr milden Symptomen kann man zur Arbeit erscheinen.

Der Grund allen Übels – Der Präsentismus

Arbeitnehmer:innen gehen trotz Krankheit ins Büro und gehen ihren Aufgaben geschwächt nach. Ein klarer Fall von Präsentismus. Der Grund dafür: Pflichtgefühl, Termindruck oder weil sie der Kollegschaft die Vertretung nicht zumuten wollen. Das zieht viele Folgen nach sich:

Die Kosten für die krankheitsbedingte Abwesenheit (Wissenschaftler:innen nennen sie auch “Absentismus”) sind enorm. Für das Jahr 2016 wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin eine entgangene Wertschöpfung von nicht weniger als 133 Milliarden Euro errechnet.
Die Erklärung hierfür: Längerer Ausfall durch verschleppte Krankheiten oder angesteckte Kollegen:innen, die dann ebenfalls das Bett hüten müssen.

Über welche Wege steckt man sich im Büro an?

Wo sammeln sich die ganzen Keime im Büro und wie kannst du sie vermeiden oder beseitigen?

  • Die Bazillen-Toilettenbrille:
    So unhygienisch wie ihr Ruf sind die Toilettenbrillen lange nicht mehr. Trotzdem hält sich das Bedürfnis, von ihnen zu essen, in Grenzen. Wer sich vor und nach dem Toilettengang die Hände wäscht, läuft kaum Gefahr, sich mit Keimen zu infizieren.
  • Das Festnetztelefon-Virus:
    Das Reinigen des Telefonhörers reicht kaum noch aus, um alle Bakterien zu entfernen. Dieser hält durch die Speicheltropfen, die sich durch das Telefonieren im Hörer absetzen, 25 mal so viele Bakterien fest, wie die Toilettenbrille.
  • Keimquelle Knöpfe und Oberflächen:
    Türklinke, Fahrstuhlknopf, Kopierknopf und alle anderen Arten von Knöpfen: Hände waschen und desinfizieren ist das A und O. Du kannst ab und an auch die Knöpfe reinigen. Fragend blickende Kolleg:inen verweist du einfach auf unseren Artikel.
  • Kaffeevollautomatenkrankheit:
    Bakterien und Pilze lieben das Innenleben von Kaffeevollautomaten. Wärme, Reste und Dämpfe lassen einen beliebten Nährboden für Erreger entstehen. Eine tägliche Reinigung muss gewährleistet werden.
  • Der Schreibtisch – Heimat aller Bakterien:
    Die Tastatur ist das Nummer 1 Objekt für Keime im Büro, gleich dahinter folgt die Maus. Vor und nach der Arbeit kurz reinigen, das reduziert das Keimaufkommen. Abgeladene Dokumente aus allen möglichen Ecken des Büros, die durch mehrere Hände gewandert sind, bringen ebenfalls einige Bakterien mit. Wenn es sich vermeiden lässt, sollte am Platz deshalb auch nicht gegessen werden.
Frau niest in ein Taschentuch

Weitere vorbeugende Tipps

Das sind natürlich nicht alle Keimherde. Klassisch verbreiten sich Erkältungsviren beim Atmen, Husten oder Niesen. Bei einem Nieser fliegen die Viren sogar bis zu 1 Meter weit. Über die Atemwege und Schleimhäute dringen die Viren ein. Halte daher die Hände von Augen, Mund und Nase fern. Auch Heizungsluft und Klimaanlagen fördern die Weitergabe. Stoßlüften kann hier Abhilfe leisten und erhöht die Luftfeuchtigkeit im Büro. Wenn du selbst Erkältungserreger in dir trägst, halte möglichst viel Abstand zu deinem Kollegium. Huste und niese bitte statt in die Hand nur in den Ärmel oder ins Taschentuch – letzteres danach sofort entsorgen!

Mit Erkältung zur Arbeit?

Mit sehr milden Symptomen zur Arbeit zu erscheinen, ist kein Problem. Wenn die Erkältung sich aber verstärkt hat, sollte der Tag besser zu Hause verbracht werden. Auch bei Fieber ist Bettruhe das sinnvollste. Die meisten Erkältungen sind nach ungefähr 7 Tagen überstanden. Wenn du deinen Körper weiter belastest, riskierst du, dass die Infektion sich manifestiert. Das ist weitaus schlimmer als ein paar Fehltage. Eine weitere Möglichkeit, die in vielen Unternehmen angeboten wird, ist das Home Office. Wenn du dich imstande fühlst, zu arbeiten, sprich deine:n Vorgesetzte:n an und vereinbare ein paar Tage Home Office. Wie du deine Arbeitsunfähigkeit richtig begründest, erfährst du hier.

Home Office

Du bist angeschlagen, aber fühlst dich imstande, zu arbeiten – Home Office ist an der Tagesordnung. Aber wie gestaltest du den Arbeitstag Zuhause so, dass du effizient bleibst, dich aber nicht überarbeitest?

Hilfreiche Tipps für Mobile und Home Office!

Frau am Laptop

Hygiene am Arbeitsplatz: Ein Schlüssel zur Produktivitätssteigerung

Hygiene am Arbeitsplatz ist mehr als nur Sauberkeit und Gesundheit. Sie hat einen erheblichen Einfluss auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen im Büro.

Schlechte Hygienebedingungen am Arbeitsplatz führen zu Problemen wie Krankheitstagen, reduzierter Produktivität und erhöhtem Stress. Mitarbeiter:innen, die sich in unhygienischer Umgebung aufhalten, leiden häufiger unter Erkrankungen, was zu Ausfällen und verminderter Produktivität führt.

Eine bessere Hygiene am Arbeitsplatz minimiert die Verbreitung von Krankheitserregern und hat gesundheitliche Vorteile für die Mitarbeiter:innen. Händedesinfektionsmittel, regelmäßiges Lüften und Reinigen gemeinsam genutzter Oberflächen und die Einhaltung von Hygienerichtlinien sind effektive Maßnahmen.

Ein aufgeräumter und sauberer Arbeitsplatz fördert die Effizienz. Mitarbeiter:innen verbringen weniger Zeit mit der Suche nach Unterlagen oder Gegenständen und können sich besser auf ihre Aufgaben konzentrieren.

Arbeitgeber spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Hygiene am Arbeitsplatz. Sie sollten klare Hygienerichtlinien einführen, Schulungen anbieten und sicherstellen, dass Reinigungskräfte regelmäßig aktiv sind. Ein gesundes und sauberes Arbeitsumfeld steigert die Produktivität und die Mitarbeiterbindung, was sowohl den Mitarbeitern:innen als auch dem Unternehmen zugutekommt.

Wichtige Fragen schnell beantwortet

Durch die Umsetzung von Maßnahmen kannst du aktiv dazu beitragen, die Hygiene am Arbeitsplatz zu verbessern und somit die Gesundheit und Produktivität am Arbeitsplatz fördern.

Hier sind ein paar Tipps:

  • Regelmäßiges Händewaschen: Vergesse nicht, deine Hände regelmäßig mit Seife und warmem Wasser zu waschen, insbesondere nach dem Toilettengang und vor dem Essen.
  • Nutzung von Desinfektionsmitteln: Verwende Handdesinfektionsmittel, um deine Hände zu desinfizieren sowie oft berührte Oberflächen wie Tastaturen und Türgriffe zu säubern.
  • Gesunde Gewohnheiten: Achte auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung, um dein Immunsystem zu stärken.
  • Regelmäßiges Lüften: Lüfte regelmäßig deine Büroräume, denn dies verbessert die Luftqualität und die Ausbreitung von Krankheitserregern wird reduziert.
  • Hygienische Praktiken: Achte auf Nies- und Hustenetikette, indem du in ein Taschentuch oder in deine Armbeuge niest und hustest.
Ja, in vielen Unternehmen werden Schulungen zur Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für Hygiene am Arbeitsplatz angeboten. Diese Schulungen behandeln häufig Themen wie die Wichtigkeit von Hygiene, praktische Hygienemaßnahmen, die Prävention von Krankheitsübertragungen und die Befolgung von betrieblichen Richtlinien.

Es ist empfehlenswert, die Personalabteilung oder deine:n Vorgesetzte:n zu kontaktieren, um herauszufinden, ob derartige Schulungen in deinem Unternehmen verfügbar sind und wie du daran teilnehmen kannst.

Hinweis:

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