Was tun bei Viren auf meinem Rechner?

Viren gehören mit sogenannten Trojanern und Würmern zur Schadsoftware. Brauchte es früher noch Disketten oder USB-Sticks, um Geräte wie den PC zu infizieren, kann auf diesen, auf dein Smartphone oder Tablet heutzutage bereits beim öffnen einer falsche E-Mail Schadsoftware übertragen werden.

Entnervte Person am Laptop
© AdobeStock / BullRun

In aller Kürze

  • Bereits durch das Öffnen einer infizierten E-Mail kann Schadsoftware auf deine Geräte gelangen.
  • Für Laien ist es fast unmöglich Viren sicher zu erkennen.
  • Ein Virenscan ist ein guter Anfang, aber nicht 100 % sicher.
  • Gib auf einem infizierten Gerät keine wichtigen Informationen wie Bankverbindung oder Passwörter mehr ein.

Woran erkenne ich, dass mein Gerät infiziert ist?

Ein infiziertes Smartphone kann man manchmal daran erkennen, dass sich dessen Akku schneller entlädt. Bei einem PC oder Tablet hilft bedingt ein Anti-Viren-Scan. Ganz sicher kannst du dir aber trotzdem nicht sein. Ein relativ eindeutiges Zeichen ist dagegen, dass in deinem Namen E-Mails an deine Kontakte versendet werden.

In der Regel versuchen Cyber-Kriminelle Schadprogramme möglichst unbemerkt auf deinen PC zu schleusen. Das macht es für Laien fast unmöglich Schadsoftware zu erkennen. Siehst du aber einen Sperrbildschirm mit einer Zahlungsaufforderung, ist dies ein Sonderfall. Bei diesem Erpressungsversuch mit einem Schadprogramm auf deinem Gerät handelt es sich um sogenannte “Ransomware”. Hier haben wir weitere Informationen zum Thema Ransomware.

Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Virus auf meinem PC finde?

Um den Schaden zu begrenzen, solltest du…

  • … auf dem infizierten Gerät keine wichtigen Informationen wie Bankverbindung oder Passwörter mehr eingeben. Beende am besten alle Aktivitäten auf dem betroffenen System.

  • … die Verbindung deines Gerätes zum Netzwerk trennen, wenn du bereits einen Virenscanner hast. Schalte also dein WLAN aus oder entferne das Netzwerkkabel.

  • … einen Virenscan durchführen.

  • … dich unter Umständen an Dienstleistende in deiner Nähe wenden und dir mit deinem infizierten Gerät helfen lassen.

  • … wenn möglich dein Betriebssystem neu installieren oder dein Smartphone auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Dabei gehen alle deine Bilder und Daten verloren. Aber du kannst dein Gerät danach in der Regel wieder verwenden.

  • … damit anfangen, deine Passwörter so bald wie möglich auf einem neu aufgesetzten oder einem anderen nicht infizierten Gerät zu ändern. Beginne am besten mit deinem E-Mail Passwort. Nutze für deine Passwörter möglichst eine Kombination aus Groß- und Kleinschreibung sowie Zahlen und Sonderzeichen. Beispiel (Schokoriegel): sch0k0r!eGel

  • … in nächster Zeit genau deine Kontoauszüge und deine Online-Accounts beobachten.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät grundsätzlich dazu, jede Straftat zur Anzeige zu bringen.

Was tun bei Ransomware?

Sollte dein Gerät mit Ransomware infiziert sein, solltest du auf keinen Fall das geforderte Lösegeld zahlen. Stattdessen raten wir dir, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Hilfe findest du bei No More Ransom. Hierbei handelt es sich um ein vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfohlenes Projekt von Europol-EC3 in Zusammenarbeit mit behördlichen und privatwirtschaftlichen Partnern. Wenn möglich, kannst du auch hier dein Betriebssystem neu installieren oder dein Smartphone auf Werkseinstellungen zurücksetzen und damit anfangen, über ein nicht infiziertes Gerät alle deine Passwörter zu ändern.

Wie schütze ich mich in Zukunft vor Schadsoftware?

  • Updates: Installiere regelmäßig und zeitnah alle bereitgestellten Sicherheitsupdates. Idealerweise aktivierst du die Einstellung „automatische Updates“.
  • Virenschutzprogramm: Suche und installiere ein vertrauenswürdiges Anti-Viren-Programm und halte es immer auf dem aktuellsten Stand.
  • Firewall: Eine aktive Firewall ist ein zusätzlicher Schutz für dein internetfähiges Gerät.
  • Virenscans: Führe immer mal wieder Virenscans auf deinem PC durch.
  • Backups: Damit beim nächsten Befall mit einem Schadprogramm nicht alle deine Daten verloren gehen, speichere diese regelmäßig auf einer externen Festplatte oder bei einem Cloud-Anbieter.
  • E-Mails: Verdächtige E-Mails solltest du ungeöffnet löschen. Schadprogramme können bereits durch das Nachladen von Inhalten beim Öffnen einer E-Mail auf dein Smartphone, Tablet oder deinen PC gelangen. Besonders vorsichtig solltest du darüber hinaus mit Anhängen oder Links sein, die auf .exe, aber auch .bat, .com oder .vbs enden.
  • Downloads: Lade Bilder oder andere Daten, Programme oder Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunter.
  • Soziale Netzwerke: Mitteilungen (wie z.B. über einen gewonnenen Preis) oder andere Angebote von Unbekannten in Sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook solltest du löschen und auf keinen Fall auf die beworbenen Links klicken.
  • Links: Klicke nicht unbedacht auf jeden Link der dir zugesendet wird. Auch wenn er von vermeintlich bekannten Personen verschickt wurde.

Häufige Fragen schnell beantwortet

Der Unterschied liegt vor allem in der Art, wie die Schadprogramme sich verbreiten und mit welchem Ziel.

Ein Wurm ist dabei eine Unterart des Computervirus. Der Unterschied liegt darin, dass Würmer sich selbstständig verbreiten können. So kann ein Wurm auf dein E-Mail-Adressbuch zugreifen und sich so selbstständig von Gerät zu Gerät verbreiten. Deswegen solltest du schon beim Öffnen von unseriösen Mails vorsichtig sein. Viren und Trojaner brauchen Träger-Dateien oder -Programme, die du auf dein Gerät bringst. Trojaner tarnen als nützliches Programm, das du nach dem Herunterladen auf deinem Gerät installieren sollst. Ein Virus kann durch das Herunterladen von z.B. einer Bilddatei, oder durch den Klick auf einen Link auf dein Gerät gelangen.

Ziel von Würmern und Viren ist vor allem die Verbreitung auf möglichst viele Geräte. Viren sollen außerdem vor allem Schaden anrichten. Trojaner sollen eine Hintertür auf deinem Gerät öffnen, die kriminellen Personen Zugriff verschafft. Bei allen Schadprogrammen kann es auch darum gehen, persönliche Daten abzugreifen.
Die Ziele eines Computervirus können sehr unterschiedlich sein. Basis ist vor allem, dass sich das Virus auf möglichst viele Geräte (PC, Smartphone, Tablet) verbreiten soll. Ist er erstmal auf deinem Gerät ist es oft das Ziel möglichst Schaden anzurichten.
Halte dich fern von unseriösen Webseiten und lade Apps nur aus seriösen Stores herunter. Öffne nicht alle Nachrichten oder Mails, die dir zugesendet werden, vor allem dann nicht, wenn du den Absender nicht kennst. Lade keine Dateien oder Bilder herunter, wenn du dir nicht sicher sein kannst, dass die Quelle seriös ist.