Wenn du weißt, was in deinen Vertrag gehört und was nicht, kannst du vernünftig verhandeln. Lies dir deinen Vertrag gut durch und hinterfrage gerade komplizierte oder undeutliche Formulierungen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Wenn du weißt, was in deinen Vertrag gehört und was nicht, kannst du vernünftig verhandeln. Lies dir deinen Vertrag gut durch und hinterfrage gerade komplizierte oder undeutliche Formulierungen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Im Gesetz wird nicht vorgeschrieben, dass ein Arbeitsvertrag schriftlich sein muss. Das heiĂźt, dass ein mĂĽndlich abgesprochener Arbeitsvertrag ebenfalls gĂĽltig sein kann. Hier greifen allerdings die Vorgaben des Nachweisgesetzes. Das verpflichtet deinen Arbeitgeber mit Ablauf eines Monats, nachdem du deine Stelle angetreten bist, die wichtigsten Vertragspunkte aufzuschreiben. Der schriftliche Arbeitsvertrag muss dir dann ĂĽbergeben werden und nicht nur von dir, sondern auch von deinem Arbeitgeber unterschrieben werden.
Es wird zwischen verschiedenen Arbeitsverträgen unterschieden:
Indem man Fehler erkennt. Hier findest du weitere Informationen über Klauseln, die in einem Arbeitsvertrag stehen sollten, können oder unrechtmäßig sind. Gleiche das mit deinem Vertrag ab und wende dich an eine:n Anwalt oder Anwältin sobald dir etwas zwielichtig vorkommt.
Heikel ist besonders das Thema befristeter Arbeitsvertag. Ein Grund den Vertrag anzufechten ist eine unrechtmäßige Befristung. In dem Fall hast du bis 3 Wochen nach Ende deines Vertrags Zeit, beim Amtsgericht Klage auf Feststellung einzureichen. Auch unrechtmäßige Formulierungen, z.B. dass Überstunden mit dem üblichen Gehalt abgegolten sind, können angefochten werden.
Du musst dich nach einem neuen Job umsehen, weil dir gekündigt wurde? Du hast jetzt das Recht, dir frei zu nehmen um nach einem Job zu suchen. Wie viel das ist, musst du allerdings mit deinem Arbeitgeber absprechen. Das Schlagwort hier ist “angemessen”.
Sind diese Punkte nicht in deinem Arbeitsvertrag, gelten automatisch die gesetzlichen Richtlinien. Das gilt auch fĂĽr Forderungen, die nicht dem Gesetz entsprechen. Gibt es z.B. keine gesetzlich vorgesehene BegrĂĽndung fĂĽr eine Befristung, gilt der Vertrag als unbefristet.
Bei befristeten Arbeitsverträgen ist besondere Vorsicht geboten. Diese sind zwar nicht grundsätzlich etwas Negatives, aber da Vorsicht besser ist als Nachsicht haben wir hier einige Punkte, die du beachten solltest.
Eine Stelle zu befristen kann man übrigens auf 2 Arten. Zum einen gibt es die Zeitbefristung. Diese ist die gängigste Befristungs-Form. Hier wird zu Beginn des Arbeitsverhältnisses ein klares Anfangs- und Enddatum deiner Anstellung festgelegt. Es bedarf keiner Kündigung. Bei der Zweckbefristung bleibt nur das Anfangsdatum. Deine Anstellung endet hier mit dem Beenden eines Projekts für das du eingestellt wurdest. Dir sollte spätestens 2 Wochen vor Ende des Projekts Bescheid gegeben werden.
Soweit es nicht im Arbeitsvertrag festgehalten ist, kann ein befristeter Arbeitsvertrag nicht “ordentlich” gekündigt werden. So soll man als Arbeitnehmer:in nicht zusätzlich belastet werden. Ausgeschlossen ist es auch, dass der:die Arbeitnehmer:in zwar die Möglichkeit der Kündigung genommen wird, das Unternehmen sich dieses Recht aber freihalten will. Wird im Vertrag eine Kündigung mit entsprechender Frist festgesetzt, gilt sie für beide Parteien. Was möglich ist, ist eine außerordentliche Kündigung, z.B. bei Fehlverhalten. Diese ist dann wie bei unbefristeten Verträgen fristlos. (Teilzeit- und Befristungsgesetz § 15)
Rechtmäßige Sachgründe:
Rechtmäßige Gründe ohne Sachgrund (nach Teilzeit- und Befristungsgesetz § 14 Zulässigkeit der Befristung)
An dieser Stelle drei Beispiele von Regelungen, die zumindest mit Vorsicht genossen werden sollten. Oder sogar gar nicht in einen Arbeitsvertrag gehören.
Dein Arbeitsort darf in der Regel nicht beliebig verlegt werden. Zum einen gibt es eine Einschränkung, die besagt, dass dein neuer Arbeitsplatz in einem sogenannten “fahrbaren Bereich” liegen muss. Genau genommen sind das eineinhalb Stunden Entfernung von deinem vorherigen Arbeitsplatz. Das muss nicht im Arbeitsvertrag festgehalten werden, um gültig zu sein.
Steht in deinem Vertrag allerdings, dass deine Tätigkeit „an jedem Ort des Unternehmens“ anfallen kann, fällt die Vorgabe des “fahrbaren Bereichs” weg.
Nein, sind sie nicht. Auch wenn dies in deinem Arbeitsvertrag steht, hast du ein Recht darauf, dass dir Ăśberstunden entweder ausgezahlt oder mit Freizeit vergolten werden. Auch das Argument, dass dir Ăśberstunden nicht aufgetragen wurden gilt nicht, solange das Unternehmen deine Ăśberstunden in Kauf nimmt ohne dich nach Hause zu schicken.
Es gibt Grenzen, in deren Bereich dein Arbeitgeber dir vorschreiben darf, was du tragen sollst. Hier gilt das sogenannte “Weisungsrecht”. Es besagt, dass dein Arbeitgeber “Inhalt, Durchführung, Ort und Zeit” deiner Arbeit vorschreiben darf. Allerdings hast du ein Recht auf deinen eigenen Stil. Wenn es darum geht, dass Körperschmuck dich bei der Arbeit gefährden könnte, z.B. Ohrringe in einer Werkstatt, kann dir das Tragen verboten werden. Arbeitest du in einem Unternehmen und hast Kundenkontakt, wie in der Gastro oder in einer Bank, kann das Unternehmen dir ebenfalls bestimmte Arbeitskleidung vorschreiben. Aber nochmal: Es gibt Grenzen, denn das Unternehmen darf dich nicht aufgrund deines Aussehens diskriminieren.