Sollten Eltern ihren Kindern selbst Nachhilfe geben?

Es klingt logisch: mein Kind hängt mit dem Schulstoff hinterher, also helfe ich und gebe ihm Nachhilfe. Doch nicht immer ist die Nachhilfe durch die eigenen Eltern die beste Option. Ganz im Gegenteil. Wir haben für dich die Vor- und Nachteile zusammengefasst und erklären, warum sich Nachhilfe durch die Eltern nachteilig auf die Harmonie in der Familie auswirken kann.

Eine Mutter gibt ihrer Tochter Nachhilfe.
© Halfpoint/AdobeStock

In aller Kürze:

  • Eine externe Nachhilfe ist die bessere Lösung: sie ist wirksamer und strukturierter.

  • Nachhilfe durch die Eltern kann sich negativ auf das Familienklima auswirken.

  • Die Betreuung der Hausaufgaben ermöglicht es, den Nachhilfe-Bedarf einzuschätzen.

Wie wirksam ist eine Nachhilfe durch die Eltern?

Häufig werden die Probleme des Kindes in bestimmten Fächern in der Schule von den Eltern unterschätzt. “Jeder hat doch mal schlechte Noten in Mathematik.” heißt es dann. Kurzerhand wird der Nachhilfeunterricht von den Eltern selbst übernommen. Das geht schnell, lässt sich gut in den Familienalltag integrieren und spart Kosten. Doch es ist nicht wirklich wirksam: Oftmals liegen Lernlücken vor, bei denen die Eltern ebenso ratlos sind wie ihre Kinder. Und das ist auch gar nicht schlimm: Denn Eltern sind eben Eltern. Und keine Lehrer:innen. Nicht jeder Mensch hat die Expertise und die pädagogischen Fähigkeiten, die ein Kind zur Förderung braucht.

Faktencheck

Eine Studie hat ergeben, dass etwa 21 Prozent der Nachhilfestunden von Menschen aus dem eigenen familiären Umfeld des Kindes übernommen werden.

Quelle: Bertelsmann Stiftung

Vorteile und Nachteile im Überblick

Vorteile Nachteile
Spart Kosten
Oftmals keine fachliche und methodische Expertise
Kurzfristige Hilfe möglich
Emotionales Verhältnis zwischen Kind und Eltern kann hinderlich für den Lernerfolg sein
Lernzeit kann flexibler eingeteilt werden
Das Kind kann sich unter Druck gesetzt fühlen
Nachteilige Auswirkungen auf das Familienklima
Lernzeit meistens unstrukturiert und nicht kontinuierlich

Externe Nachhilfe – Gut für die Familienharmonie

Der große Vorteil externer Nachhilfe: Emotionales wird von Fachlichem klar getrennt. Die Nachhilfe findet zu bestimmten Zeiten gezielt und effizient statt. So bleibt mehr Zeit für familiäre Freizeitaktivitäten und für das Schulkind bleibt seine Familie ein Ort der Unterstützung und des Ausgleichs und keine weitere Prüfinstanz.
Das ist gut fürs Familienklima und die Harmonie zu Hause: Frustration und Ängste können sich sonst breitmachen und alles dreht sich immer nur noch um die Probleme in der Schule. Das lässt die Ängste deines Kindes größer werden und führt zu Schamgefühlen. Denn: Lernschwierigkeiten sind häufig mit Scham behaftet. Diese vor der Nachhilfekraft abzulegen, wird deinem Kind leichter fallen und helfen, schnellere und bessere Lernerfolge zu erzielen. Zudem hat die geschulte Nachhilfekraft Tricks und Methoden parat, die deinem Kind seinen Weg zum Lernerfolg ebnen.

Eltern ringen mit ihren zwei Kindern scherzhaft um einen Ball.
© Robert Kneschke/AdobeStock

Fazit

Erspare deinem Kind und dir die zusätzliche Belastung für eure Beziehung und setze von Beginn an auf eine externe Nachhilfe und Lernförderung. Das ist wirkungsvoller, nachhaltiger und viel entspannter für alle Beteiligten, insbesondere für dein Kind.

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Hausaufgabenbetreuung: Was du dabei beachten solltest

Auch wenn die schulische Unterstützung für dein Kind an eine private Person mit Unterrichtserfahrung oder ein professionelles Nachhilfeinstitut abgegeben wird, darf die tägliche Hausaufgabenbetreuung nicht in Vergessenheit geraten. Diese wird durch die Nachhilfe keineswegs ersetzt. Der Bedarf kann je nach Kind und Alter ganz unterschiedlich sein. Sprich mit deinem Kind und versuche herauszufinden, wie viel Unterstützung es braucht. Denn: jedes Kind ist anders und es gibt keine Regelung, die für alle gilt.

Was du bei der Hausaufgabenbetreuung beachten solltest:

  • Schaffe ein angenehmes Lernklima für dein Kind: ordentlicher Arbeitsplatz, gute Lichtverhältnisse.
  • Besprich mit deinem Kind, wann es seine Hausaufgaben am liebsten erledigen möchte. Manche Kinder wollen die Aufgaben direkt nach der Schule erledigen. Andere brauchen erstmal eine Ruhepause und sind am Abend produktiver. Beides ist völlig in Ordnung.
  • Kinder sollten die Aufgaben eigenständig und in Stillarbeit erledigen.
  • Behalte die Aufgaben im Überblick und kontrolliere, ob sie erledigt wurden. Du musst die Hausaufgaben nicht selbst auf Richtigkeit überprüfen. Das wird die Lehrkraft in der Schule übernehmen.


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