Einstellung einer Haushaltshilfe – Welche Kosten kommen auf dich zu?

Wenn du keine Zeit mehr für die lästigen Aufgaben im Haushalt hast, solltest du nach einer Haushaltshilfe suchen. Von Putzen, Wischen über Wäsche waschen und Bügeln bis hin zu Kochen und Einkäufe erledigen – Haushaltshilfen können viele verschiedene Aufgaben übernehmen. Dafür fallen unterschiedliche Kosten an. Hier erfährst du alles über durchschnittliche Stundenlöhne, die richtige Anmeldung und zusätzliche Kosten, die auf dich zukommen.

Eine Frau putzt die Küche
© Photographee.eu/AdobeStock

In aller Kürze:

  • Haushaltshilfen kannst du auf 3 verschiedene Wege einstellen: als privater Arbeitgeber, über eine gewerbliche Firma oder die Einstellung einer selbstständigen Haushaltshilfe.

  • Bei dem durchschnittlichen Stundenlohn gibt es regionale Unterschiede. Der Süden Deutschlands ist deutlich teurer.

Was kostet es eigentlich, wenn ich eine Haushaltshilfe einstelle?

Der Lohn einer Haushaltshilfe ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt und kann daher von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen die Stundenanzahl, die Anzahl und Intensität der Aufgaben, die Erfahrung der Haushaltshilfe und der Anfahrtsweg. Ebenfalls spielt die Größe des Haushalts und ob Tiere vorhanden sind eine Rolle. Auch regionale Unterschiede beeinflussen den durchschnittlichen Stundenlohn. Während die Haushaltshilfen in Leipzig am günstigsten sind, ist München besonders teuer.
Es gibt 3 Möglichkeiten, eine Haushaltshilfe zu beauftragen: Die Einstellung als privater Arbeitgeber, die Anstellung einer selbstständigen Hilfe oder die Suche über eine gewerbliche Firma.

Private Haushaltshilfe

  • Hier ist ein Stundenlohn von 10-15 €/Std. üblich.
  • Die Haushaltshilfe wird bei der Minijob-Zentrale angemeldet. Dadurch musst du Abgaben für Unfall-, Renten- und Krankenversicherung entrichten. Das sind max. 14,74% des Monatsverdienstes der Haushaltshilfe.
  • Der Vorteil: Du kannst dir selbst deine Haushaltshilfe aussuchen.
  • Der Nachteil: Bei Krankheit oder Urlaub musst du nach Ersatz suchen.

Selbstständige Haushaltshilfe

  • Der übliche Stundenlohn beträgt 15-17 €/Std.
  • Die Putzhilfe muss selbst Abgaben für die Versicherungen entrichten.
  • Wenn die Haushaltshilfe kein Kleinunternehmer ist, musst du noch 19% Umsatzsteuer auf den Stundenlohn addieren.
  • Der Vorteil: Du hast keine zusätzlichen Sozialversicherungsabgaben.
  • Der Nachteil: Selbstständige Haushaltshilfen sind selten und die Suche daher mühsam.

Haushaltshilfe über einen gewerblichen Anbieter

  • Wenn du die Haushaltshilfe über eine Reinigungsfirma beauftragst, musst du mit einem Lohn von 19-25 €/Std. rechnen.
  • Hier ist die Putzhilfe teurer, weil das Unternehmen alle Abgaben für die Sozialversicherung entrichtet.
  • Der Vorteil: Bei Krankheit oder Urlaub kommt eine Ersatzhilfe zu dir.
  • Der Nachteil: Du kannst dir die Putzhilfe nicht aussuchen, also kommt bei Ersatz eine neue Person in deinen Haushalt.

Eine Übersicht der 3 Einstellungsmöglichkeiten findest du in dieser Tabelle. Das Beispiel zeigt die Kosten einer Haushaltshilfe pro Monat bei 3 Std./Woche und 4,3 Wochen/Monat.

StundenlohnZusätzliche KostenMonatliche Kosten gesamt
Privat (450-€-Job)
10 - 15 €
14,74% Lohnnebenkosten
148 - 222 €
Selbstständig
15 - 17 €
19% MwSt. (nicht bei Kleingewerbe)
193 - 261 €
Reinigungsfirma
19 - 25 €
Keine
245 - 323 €

Quelle: www.jobruf.de

Die Anmeldung bei der Minijob-Zentrale

Wenn du eine Haushaltshilfe privat einstellst, musst du sie bei der staatlichen Minijob-Zentrale anmelden. Erst dann ist die Reinigungshilfe unfall- und rentenversichert und hat Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie auf Urlaub. Mögliche Schäden können also über die Versicherung abgewickelt, statt von dir übernommen zu werden.
Noch ein großer Vorteil durch die Anmeldung: 20% der Kosten kannst du als haushaltsnahe Dienstleistungen von der Steuer absetzen. Hier gilt als Obergrenze max. 510 €/Jahr (oder 42,50 €/Monat) an Ausgaben für die Haushaltshilfe.

Eine Frau putzt Fenster
© FreepikCompany/AdobeStock

Achtung!

Meldest du die Haushaltshilfe nicht an, gilt das als Schwarzarbeit und kann ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro bedeuten.

Zusammengefasst

Der Lohn einer Haushaltshilfe variiert zwischen 10 und 25 €. Die große Spanne besteht wegen unterschiedlicher Anstellungsmöglichkeiten und Faktoren wie dem Arbeitspensum, der Ausbildung und dem Anfahrtsweg. Wenn du eine Putzhilfe privat einstellst, ist der Stundenlohn zwar geringer, dafür musst du jedoch auch Abgaben für die Sozialversicherung übernehmen. Wenn du dich für diese Variante entscheidest, darfst du auf keinen Fall vergessen, die Haushaltshilfe anzumelden. Sonst musst du mit einem hohen Bußgeld rechnen.

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