Gefälschte Stellenanzeigen – Was verbirgt sich dahinter?

Manchmal ist das Ziel eines unseriösen Jobangebots das Sammeln von Daten von Bewerber:innen, im diese beispielsweise an Zeitarbeitsfirmen weiter zu verkaufen. Darunter befinden sich oft sensible Daten wie Lebenslauf, Schul- und Arbeitszeugnisse. Was dir als Arbeitssuchende:r droht und wie du dich schützen kannst, erfährst du hier.

Genervter Mann am Schreibtisch
© fizkes/AdobeStock

In aller KĂĽrze

  • Job-Scamming = Job-Betrug.

  • Bei der Bewerbung werden sensible Daten abgefragt.

  • Es werden Zahlungen fĂĽr Software oder Reisekosten angefragt.

  • Bewerber:innen werden um hohe Beträge erleichtert.

Was sind gefälschte Stellenanzeigen?

Endlich, du findest die perfekte Stellenanzeige. Nach längerer Suche findest du eine Jobbeschreibung mit einem tollen Gehalt, in der richtigen Stadt und sogar Homeoffice ist möglich. Du bewirbst dich sofort online und nach wenigen Wochen weicht das Glücksgefühl der Wut: Die Stelle gibt es nicht mehr und auf deinem Bankkonto klafft ein Loch.

Das sogenannte “Recruitment-” oder Job-Scamming – was nichts anderes Bedeutet als Einstellungs- oder Job-Betrug – bleibt aktuell. Auf bekannten Stellenbörsen tauchen Anzeigen auf, die hinter einer attraktiven Jobbeschreibung eine Falle verbergen. Meistens stecken abgebrühte Betrüger:innen dahinter. Unzählige Bewerber:innen sind mit diesem miesen Trick bereits hinters Licht geführt worden.

Wie läuft die Masche ab?

Zu Beginn sieht alles gut aus, die Stellenbeschreibung passt. Auch das Telefoninterview ist vielversprechend. Nach dem Gespräch werden die Bewerber:innen dann oft dazu aufgefordert einen Betrag an den potentiellen Arbeitgeber zu überweisen. In vielen Fällen geht es um eine spezielle Software oder Reisekosten, die vorgestreckt werden sollen. Oft werden sensible Daten abgefragt, wie Kontoverbindungen. Diese werden dann zu betrügerischen Zwecken genutzt oder gar weiterverkauft.

Neben dem hohen Betrag, den die Bewerber:innen verlieren (im Jahr 2017 wurden in den USA und Großbritannien Betrugsopfer um mehrere Tausend Dollar erleichtert), verringert sich auch ihre Zuversicht und das Vertrauen in die Seriosität von Jobbörsen.

Wie erkenne ich eine gefälschte Stellenanzeige?

Auf den ersten Blick kann man die gefälschten Anzeigen nicht erkennen. Die Logos sind täuschend echt und die Internetseiten nahezu einwandfrei gefälscht. Oft sitzen die Betrüger:innen im Ausland, sodass es schwierig ist, ihnen auf die Spur zu kommen. Nachverfolgungen sind kaum möglich, denn die Anzeigen erscheinen und verschwinden.

Merkmale einer gefälschten Stellenanzeige:

  • Wenig Infos zum Job: Es gibt kaum Informationen zu Stelle. Es bleibt unklar, worum es im Einzelnen geht.
  • Unvollständige Kontaktdaten: Statt einer vollständigen Geschäftsadresse gibt es hier nur Angaben wie E-Mail-Adresse und Handynummer.
  • Kostenpflichtige Hotlines: Wenn du dich bei einer Hotline bewerben sollst, deutet dies auf eine Fälschung hin.
  • Vorstrecken: Bewerber:innen sollen sich vorab ein kostenpflichtiges Handbuch oder Software zulegen.
  • Unrealistisches Gehalt: Unseriöse Jobanbieter:innen versuchen ihre Stellenausschreibung durch einen unrealistischen Verdienst attraktiver zu machen.
  • Unseriöser Mailverkehr: Auf Fragen wird abweichend geantwortet, es sind Rechtschreibfehler vorhanden und du bist am Ende genauso schlau wie vorher – ein klarer Hinweis auf Betrug!

Es empfiehlt sich also, genauer hinzusehen und beim kleinsten Verdacht die Finger von der Stellenausschreibung zu lassen.

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Ich bin auf einen Job-Betrug reingefallen

Was tun, wenn es nun doch passiert ist?

  1. Informiere deine Bank und versuche, bereits überwiesene Beträge zurückzuholen.
  2. Kontaktiere eine Rechtsberatung fĂĽr rechtliche UnterstĂĽtzung.
  3. Verständige das echte Unternehmen und mache es auf den Betrug aufmerksam.
  4. Erstatte Anzeige, denn erst dann haben die Täter:innen eine Straftat begangen.
Enttäuschte Frau am Arbeitsplatz
© deagreez/AdobeStock

Auch die Firmen leiden

Der Ruf von vielen Firmen und Unternehmen wird durch die gefälschten Anzeigen, die in deren Namen erscheinen, geschädigt. Oft sitzen die Betrüger:innen im Ausland, sodass es schwierig ist, ihnen auf die Spur zu kommen. Nachverfolgungen sind kaum möglich, denn die Anzeigen erscheinen und verschwinden. Es kann zu schlechten Bewertungen von geprellten Bewerber:innen kommen. Die Enttäuschung wird in Foren oder sozialen Medien verbreitet. Awareness-Kampagnen sind ein mögliches Mittel, um Bewerber:innen auf Betrug mit Stellenanzeigen aufmerksam zu machen. Betroffene Firmen können auf ihrer Homepage Banner mit Warnungen schalten.

Häufige Fragen schnell beantwortet

Gefälschte Stellenanzeigen sind kriminell, wenn sie dazu dienen, persönliche Informationen für Identitätsdiebstahl zu sammeln oder Geld von Bewerber:innen zu erschleichen. In einigen Fällen werden sie auch für Geldwäsche verwendet.
Es gibt verschiedene Methoden, die von Betrüger:innen angewendet werden. Einige fordern persönliche Daten wie Bankinformationen oder Sozialversicherungsnummern, während andere Geld für spezielle Software oder Vermittlungsgebühren verlangen. In einigen Fällen werden die Opfer sogar unwissentlich für Geldwäsche eingesetzt.
Bewerber:innen sollten skeptisch sein und bei Warnsignalen wie unrealistischer Bezahlung oder fehlenden Firmendaten Vorsicht walten lassen. Bei Verdacht sollte man den Kontakt abbrechen und sich an die Polizei oder andere Beratungsstellen wenden.
Unternehmen können ebenfalls betroffen sein, wenn ihr Name missbraucht wird, um Bewerber:innen in die Falle zu locken. In solchen Fällen erhalten die Personalabteilungen oft zahlreiche Anfragen zu nicht existierenden Stellenangeboten, was zu Verwirrung und potenziellem Reputationsverlust führen kann.

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