Jobwechsel in Krisenzeiten – Was muss ich beachten?

Illustration Jobsuche

Krisen wie die weltweite Corona-Pandemie sorgen für viele offene Fragen auf dem Arbeitsmarkt. Nicht nur Angestellte beschäftigten sich mit ihrer beruflichen Zukunft. Alle Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen und müssen sich auf die Krisensituation einstellen. Wir klären auf, was beim Jobwechsel in Zeiten einer Krise besonders zu beachten ist.

In aller Kürze

  • Gibt es einen guten Grund, spricht nichts gegen einen Jobwechsel während der Krise.
  • Der Bewerbungsprozess kann digital stattfinden, z.B. über Videoanruf oder Telefon.
  • Ein Recht auf Home Office gibt es nicht – auch nicht bei Angst vor einer Ansteckung.
  • Finde deinen neuen Job im Stellenmarkt von meinestadt.de

Krisensichere Jobs: Gibt es sowas überhaupt?

Ja, die gibt es: Denn auch wenn wegen einer Krise ein Ausnahmezustand herrscht, müssen einige Branchen unbedingt weiterlaufen. Manche Jobs sind daher auch in Krisenzeiten sicher. Wir haben für dich eine Übersicht erstellt:

Mehr Fachkräfte gesucht

Krisen können aber auch positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt mit sich bringen. So erkennen z.B. viele Unternehmen die Notwendigkeit, digitaler zu werden. Daher werden nun auch viele Fachkräfte für diese Jobs gebraucht.

So funktioniert der Jobwechsel

Gerade in Ausnahmesituationen solltest du als Arbeitnehmer:in im Vorfeld genau planen und mit Bedacht vorgehen. Überlege dir deine nächsten Schritte also ganz genau. Eine Bewerbung zu verschicken schadet nie und nimmt dir deine derzeit sichere Position auch nicht weg. Dennoch solltest du darauf achten, was dir eine neue Stelle bieten kann.

Generell solltest du dir diese Fragen stellen:

  • Wie unzufrieden bin ich mit meinem Job?
    • Wie gut sind die Chancen, jetzt eine vergleichbare oder sogar bessere Stelle zu finden?
    • Sind andere Unternehmen in meiner Branchen auch von der Krise betroffen?
    • Sind ausreichend Jobs ausgeschrieben?
  • Habe ich Qualifikationen, die derzeit sehr gefragt sind?
  • Möchte ich in meiner Branche bleiben, oder einen Quereinstieg wagen?

Wenn du diese Fragen beantwortet hast und dich für einen Jobwechsel entscheidest, kannst du dir nun einen Plan für die Jobsuche zurechtlegen.

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Schritt 1: Jobangebote suchen

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Schritt 2: Vorstellungsgespräch führen

Um Ansteckungsgefahr zu verhindern, finden in Zeiten der Pandemie viele Vorstellungsgespräche digital statt. Nutze unsere Checkliste, um dich vorzubereiten und im digitalen Bewerbungsgespräch zu überzeugen.

  • Stelle sicher, dass du einen funktionierenden Computer oder Laptop hast.
  • Die meisten Firmen nutzen Google Hangouts, Zoom oder Skype: Installiere dir die Software und teste vorher, ob Ton und Kamera funktionieren.
  • Dein WLAN spinnt immer wieder mal? Dann lege sicherheitshalber lieber ein LAN-Kabel, damit deine Verbindung nicht zwischendurch abbricht.
  • Achte darauf, einen möglichst neutralen Hintergrund zu haben: Eine unaufgeräumte Küche, herumfliegendes Kinderspielzeug oder Mitbewohner:innen im Hintergrund wirken unprofessionell.
  • Bereite dich auf mögliche Fragen vor und bringe selbst gute Fragen mit.

Mehr Infos zur Jobsuche und wie du dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitest, findest du in unserem Jobsuche Ratgeber.

Bewerbungsgespräch vor Ort

Arbeitgeber können auch verlangen, dass du für das Kennenlerngespräch ins Büro kommst. Wenn du das nicht möchtest, kannst du eine Alternative vorschlagen. Einfordern kannst du es jedoch nicht. Du musst dir also bewusst sein, dass du damit das Risiko eingehst, dass es nicht zum Vorstellungsgespräch kommt. Achte beim Vor-Ort-Gespräch auf die üblichen Sicherheitsmaßnahmen.

Schritt 3: Arbeitsvertrag unterschreiben

War die Suche erfolgreich, kommt nun die Vertragsunterzeichnung für deinen neuen Job. Dein neuer Arbeitgeber wird dir den Vertrag entweder nach Hause schicken, sodass du ihn unterschrieben zurückschicken kannst. Oder du bekommst eine digitale Version vorab per E-Mail und kommst für die Vertragsunterzeichnung dann in die Firma. Habt ihr bestimmte Regelungen vereinbart, z.B. eine Home Office Möglichkeit, sollte dies unbedingt im Vertrag festgehalten werden.

Schritt 4: Ordentlich kündigen

Der Vertrag ist unterschrieben? Dann solltest du nun die Kündigung deines aktuellen Jobs in Angriff nehmen. Achte darauf, deine Kündigung fristgerecht schriftlich einzureichen, damit du bei deiner neuen Stelle zum vereinbarten Zeitpunkt starten kannst.

Vorsicht mit Aufhebungsverträgen!

Möglicherweise legt dir dein Arbeitgeber einen Aufhebungsvertrag vor, den er mit der Krisensituation begründet. Dieser sollte nicht zu deinem Nachteil sein, z.B. indem du auf Gehalt verzichtest, obwohl du eigentlich ordentlich gekündigt hast und noch drei Monate Gehalt bekommen solltest. Geh auf deinen Betriebsrat zu oder hol dir anwaltliche Hilfe, wenn du dir unsicher bist, ob du unterschreiben sollst.

Nicht ohne neuen Vertag kündigen!

Nur in Ausnahmefällen solltest du kündigen, ohne vorher einen neuen Vertrag unterschrieben zu haben. Eine sofortige Kündigung ist unvermeidbar? Dann solltest du prüfen, wie du einige Zeit ohne Einkommen überbrücken kannst.

Habe ich einen Anspruch auf Home Office?

Ein Recht auf Arbeiten aus dem eigenen Zuhause hast du nicht. In einigen Branchen ist Home Office gar nicht erst möglich, z.B. im Gesundheitswesen oder im Einzelhandel. Aber auch, wenn mobiles Arbeiten möglich wäre, ist die Angst vor einer Ansteckung kein Grund, nicht ins Büro zu kommen. Die potentielle Ansteckungsgefahr auf dem Weg zur Arbeit oder am Arbeitsplatz musst du in Kauf nehmen. Wenn du tatsächlich arbeitsunfähig bist, weil du z.B. Krankheitssymptome hast, kannst du mit einer entsprechenden Krankmeldung zu Hause bleiben. Mehr Infos findest du in unserem Ratgeber zur Arbeitsunfähigkeit.


Immer mehr Unternehmen ermöglichen inzwischen Home Office oder Mobile Office. Das bedeutet, dass du als Mitarbeiter:in von zu Hause aus arbeiten kannst und über Zugänge wie VPN mit dem firmeninternen Netz verbunden bist.

Informationen vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2022 zeigen, dass 24,2 % aller Erwerbstätigen in Deutschland zumindest gelegentlich im Homeoffice arbeiteten. Zum Vergleich: Vor der Corona-Krise, im Jahr 2019, waren es nur 12,8 % der Erwerbstätigen, die im Homeoffice tätig waren.

Jobstart aus dem Home Office: So gelingt er

Der Job geht los und das Büro ist noch immer geschlossen? Das bedeutet für dich, dass deine Einarbeitung aus dem Home Office stattfinden wird. Das bringt ein paar besondere Herausforderungen mit sich. Es wird für dich schwieriger sein, deine neuen Kolleg:innen kennenzulernen. Und du musst andere Kommunikationswege finden, um Fragen zu stellen.

Mit diesen Tipps wird deine digitale Einarbeitung trotzdem ein Erfolg:

  • Frage deine:n Vorgesetzte:n, wen im Unternehmen du unbedingt kennen solltest und lade die Personen gezielt zum digitalen Kennenlern-Termin ein.

  • Nutze alle Angebote, wie z.B. digitale Events, um auch mit Leuten aus anderen Abteilungen ins Gespräch zu kommen.

  • Verabrede dich mit deinen Kolleg:innen zum digitalen Mittagessen: So könnt ihr auch mal ein informelles Gespräch führen.

  • Du brauchst in einem Bereich noch Unterstützung? Kommuniziere deinen Hilfebedarf offen und ehrlich mit deiner Führungskraft oder sprich deine Kolleg:innen gezielt an – per Telefon, Videocall, Chat oder E-Mail.

Wichtige Fragen schnell beantwortet

In Krisenzeiten ist es für Firmen schwierig langfristig zu planen. Sie gehen lieber auf Nummer sicher. Das kann dazu führen, dass weniger Jobs ausgeschrieben oder Stellen abgebaut werden. Doch gerade in Krisen denken viele Menschen über ihre Jobsituation nach. Am häufigsten kündigen Fachkräfte z.B. weil ihnen ihre Arbeitsinhalte nicht mehr zusagen oder sie mit ihren Vorgesetzten unzufrieden sind.

Zahlen und Fakten

Im Jahr 2021 konnten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit die Auswirkungen der Pandemie auf dem Arbeitsmarkt zum großen Teil wieder ausgeglichen werden. Die Arbeitslosigkeit ist von November 2020 bis November 2021 um 2 % gesunken. Der Arbeitsmarkt erholt sich also wieder etwas.

Und die Fachkräfte?

7,2 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung haben im Zusammenhang mit der Pandemie ihren Job verloren. 21,9 % waren von Kurzarbeit betroffen. Jede zehnte Fachkraft hat während der Pandemie den Job gewechselt. Besonders hoch war die Jobwechsel-Quote in der Pflege (19,8 %) und der Logistik (15,5 %).

Die Corona-Pandemie hat sich aber noch auf ganz andere Art auf das Arbeitsleben ausgewirkt: Die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten hat sich auch verändert, z.B. durch mehr Home Office, digitale Kommunikation und weniger direkten Kundenkontakt.

Quellen: Studie "Wechseln oder Bleiben" von meinestadt.de; Bericht der Agentur für Arbeit “Arbeitsmarkt kompakt” (11/2021); "Fachkräftereport 2021" von meinestadt.de
Arbeitgeber könnten versuchen, durch eine Änderung deines Arbeitsvertrags z.B. deine Arbeitszeit zu verringern. Ist das der Fall, solltest du dringend zuerst mit dem Betriebsrat oder der zuständigen Gewerkschaft sprechen. Denn solche Änderungen können nicht einseitig vom Arbeitgeber bestimmt werden, sondern erfordern deine Zustimmung.
Neben einer krisenbedingten Kündigung gibt es noch mehr Gründe, die zu einen Jobwechsel führen können:

  • Du möchtest dich persönlich und fachlich weiterentwickeln.
  • Du hast Lust, eine neue Branche kennenzulernen.
  • Du bist mit deiner Führungskraft unzufrieden.
  • In deiner Firma gibt es keine weiteren Aufstiegsmöglichkeiten mehr für dich.
  • Du fühlst dich an deinem Arbeitsplatz unwohl.
  • Veranstalter:innen von Events, Messen oder Konferenzen
  • Reiseportale und Hotelbuchungsplattformen
  • Künstler:innen, Schauspieler:innen und Musiker:innen
  • Einzelhandelsunternehmen, z.B. Buchläden

Hinweis:

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