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Nach Rücksprache mit deinem Kind und den Lehrer:innen hast du dich entschieden, eine passende Nachhilfe zu finden? Dann beginnt für dich jetzt die Suche nach einer geeigneten Nachhilfekraft.
Wichtig: Such dir eine externe Unterstützung und übernimm die Nachhilfe nicht selbst. Denn deinem Kind als Elternteil selbst Nachhilfe zu geben, kann den Haussegen oft schief hängen lassen: Frustration und Streit sind dabei quasi vorprogrammiert. Da sich der gesamte Auswahlprozess manchmal recht schwierig gestalten kann, haben wir einige Tipps, wie du die passende Nachhilfe für dein Kind findest, in drei Schritten hier für dich zusammengefasst:
Bevor du beginnst, Profile und Fotos potentieller Nachhilfelehrer:innen durchzuschauen, solltest du dir über deine Erwartungen und Anforderungen an die Nachhilfe Gedanken machen. Da es ganz besonders wichtig ist, dass diese gut mit deinem Kind harmoniert, um eine bestmögliche Lernatmosphäre zu schaffen, solltest du vor allem auch die Wünsche deines Kindes berücksichtigen. Ein wichtiger Faktor ist zum Beispiel das Alter: Je geringer der Altersunterschied zwischen Lehrer und Schüler, desto eher kann sich das Kind mit seiner Nachhilfe identifizieren. Und auch umgekehrt: Student:innen oder Schüler:innen wissen selbst noch, wie schwer es sein kann, sich für ein komplexes Thema zu begeistern. Oft haben sie gute Tipps und Tricks, um mit Lernstress umzugehen und verstehen die Probleme ihrer Nachhilfeschüler:innen.
Weitere wichtige Punkte sind aber auch die bisher gesammelte Erfahrung sowie die fachlichen Fähigkeiten: Gab es schon ähnliche Fälle? Hat die Nachhilfe etwas bewirkt? Auch das kann sehr motivierend wirken im Sinne von “Wenn andere das geschafft haben, schaffe ich das auch!”.
Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, solltest du die potentiellen Nachhilfelehrer:innen um ein kurzes Telefonat bitten. Auch hier empfehlen wir dir eine gute Vorbereitung: Überlege dir, welche Fragen du stellen möchtest und was dir und deinem Kind besonders wichtig ist. Notiere dir die Antworten am besten direkt, um nachher alle Anwärter:innen miteinander vergleichen zu können. Wir haben eine Liste von Kriterien zusammengestellt, an der du dich vor deinem ersten Telefonat orientieren kannst, um nichts zu vergessen und alle wichtigen Rahmenbedingungen klären zu können:
Weiter geht's mit dem persönlichen Kennenlernen und der ersten Nachhilfestunde. Dieser Termin ist entscheidend für den gesamten weiteren Verlauf der Beziehung zwischen deinem Kind und dem:der Nachhilfelehrer:in. Daher gibt es auch hierbei wieder einige Dinge zu beachten. Da aber jedes Kennenlernen ganz individuell verläuft und auch die Nachhilfekraft sich vermutlich im Vorhinein Gedanken um einen Plan für die erste Stunde gemacht hat, wollen wir dir keine steife Anleitung, sondern lediglich Tipps mitgeben, die dir die Organisation der ersten Nachhilfestunde erleichtern.
Nach einem kurzen Kennenlerngespräch solltet ihr darüber sprechen, warum Nachhilfe benötigt wird, in welchen Fächern Unterstützung gebraucht wird und was ihr euch von der Nachhilfe erhofft. Stelle der Nachhilfekraft alle relevanten Schulmaterialien, Altklausuren und Tests sowie den Notenspiegel deines Kindes zur Verfügung. So kann kann sie sich einen genaueren Überblick verschaffen und bereits in der ersten Stunde an der richtigen Stelle ansetzen. Zudem sollten gemeinsame Ziele festgelegt und die Frequenz der Nachhilfe-Einheiten eingeschätzt werden.
Als Elternteil ist hier Fingerspitzengefühl gefragt: Denn einerseits ist es dir sicherlich wichtig, selbst einen Eindruck der Lehrqualität und der Interaktion zwischen deinem Kind und dem:der Nachhilfelehrer:in zu gewinnen. Andererseits solltest du aber die Lernatmosphäre nicht stören, damit dein Kind Vertrauen aufbauen kann. Dein Kind soll sich möglichst wohl fühlen, eigenständig von den Problemen mit dem Schulstoff erzählen und aktiv teilnehmen.
Wir empfehlen dir daher, nur die ersten 10 Minuten daneben zu sitzen und zuzuschauen, ohne selbst einzugreifen und danach am besten den Raum zu verlassen.
Dein Kind wird dir nach der Stunde sicherlich berichten, wie es die Nachhilfe empfand und ob es sich vorstellen kann, regelmäßig Nachhilfeunterricht von der Nachilfekraft zu bekommen. Darüber hinaus kannst und solltest du nach der ersten Nachhilfestunde auch noch einmal selbst mit dem:der Nachhilfelehrer:in sprechen.
Nicht nur die Chemie stimmt, sondern auch von den pädagogischen Fähigkeiten des:der Nachhilfelehrer:in bist du überzeugt? Dann solltet ihr eure Vereinbarung am besten schriftlich in einem formellen Vertrag festhalten. Dieser sollte Absprachen über die Stundenlänge, Stundenanzahl, Ausfallregelungen sowie die Bezahlung beinhalten. Ein Vertrag schützt beide Seiten und bildet eine wichtige Rahmenbedingung für eine professionelle Nachhilfe.