Stundenweise Seniorenbetreuung – Unterstützung im Alltag

Das Älterwerden führt bei den meisten früher oder später dazu, dass wir nicht mehr gänzlich ohne Hilfestellung auskommen. Für Senior:innen, die noch fit sind und sich grundsätzlich selbst versorgen können, eignet sich eine stundenweise Seniorenbetreuung besonders. Sie kommt für einige Stunden am Tag oder in der Woche und erledigt Arbeiten im Haushalt, macht Einkäufe oder leistet einfach nur Gesellschaft. Informiere dich über Leistungen, Vor- und Nachteile sowie Finanzierungsmöglichkeiten.

Eine Seniorin lächend, in Gesellschaft einer jüngeren Frau
© Halfpoint/AdobeStock

In aller Kürze:

  • Es gibt spezielle Qualifizierungen und Zertifikate für Betreuer:innen.
  • Du kannst für die stundenweise Seniorenbetreuung Zuschüsse erhalten.
  • Stundenweise Betreuung unterstützt dich bei Einkäufen, Haushaltsarbeiten, Grundpflege und anderen Dingen des Alltags.
  • Auch die Freizeit kann zum Teil gemeinsam gestaltet werden.

Welche Leistungen beinhaltet die stundenweise Seniorenbetreuung?

Im Gegensatz zur 24-Stunden-Pflege ist die betreuende Person nur ein paar Stunden am Tag oder in der Woche vor Ort, um dir bei alltäglichen Dingen zur Hand zu gehen. Solange du noch rüstig bist und lieber in deinen eigenen vier Wänden wohnst, kann die stundenweise Seniorenbetreuung nicht nur für dich, sondern auch für deine Angehörigen eine Entlastung sein. Du und deine Familie können selbst entscheiden, wie viel und welche Unterstützung ihr in Anspruch nehmen möchtet.

Folgende Aufgaben können zu den Leistungen einer stundenweisen Seniorenbetreuung gehören:

Im Haushalt

  • Einkaufen und Kochen
  • Hilfe bei der Haushaltsführung
  • Begleitung zu Beörden, Ärzt:innen etc.
  • Unterstützung bei der Grundpflege
    und Hygiene
  • Hilfe bei körperlichen Einschränkungen
  • Betreuung bei Demenz
  • Ggf. Nachtwache

Gesellschaft und Soziales

  • Begleitung auf Reisen und zu gesellschaftlichen Anlässen
  • Gemeinsame Freizeitgestaltung
  • Spazieren gehen und generell Bewegungsförderung
  • Konversation
  • Erinnerungsarbeit
  • Gemeinsam lesen
  • Basteln und Handarbeiten

Die Alltagshilfe unterstützt dich auch dabei, deine gewohnte Pflege und Hygiene weiter zu betreiben, gibt Hilfestellung beim An- und Ausziehen, Waschen oder Toilettengang. Auch beim Kochen und Essen kann dir eine Hilfskraft unter die Arme greifen.

Qualifikationen einer Betreuung zuhause

Ein Paar junge Hände hält ein Paar alte Hände.
© Olga Yastremska/123RF

Wir müssen Personen, die uns im eigenen Haushalt und im Alltag unterstützen, großes Vertrauen entgegen bringen. Das fällt uns leichter, wenn wir uns auf Qualifikationen und Zertifikate stützen können, bevor wir eine Hilfskraft für die häusliche Betreuung einstellen.

Für Seniorenbetreuer:innen braucht es keine formale Berufsausbildung, denn es müssen keine medizinischen Leistungen erbracht werden. Viele Betreuer:innen haben aber eine einjährige Ausbildung als Pflegehelfer:in abgeschlossen. Andere können Qualifizierungen und Zertifikate nach Vorgaben des Sozialgesetzbuches vorweisen. Üblich ist hiernach eine dreimonatige Weiterbildung, in der man in der Pflege von Senior:innen geschult wird und grundsätzliche Rechtsfragen erläutert bekommt. Zudem erlernen Teilnehmer:innen solcher Kurse Methoden der Aktivierung und Alltagsgestaltung.

Du und deine Angehörigen sollten also darauf achten, dass gewisse Qualifikationen vorliegen. Sie garantieren, dass Kandidat:innen für die stundenweise Seniorenbetreuung auch wissen, was sie tun. Hauswirtschaftliche Erfahrung und ein Führerschein sind ebenfalls von Vorteil.

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Die Vor- und Nachteile der stundenweisen Seniorenbetreuung

Damit du und deine Angehörigen leichter eine Entscheidung treffen können, haben wir die Vorteile und Nachteile der Seniorenbetreuung zuhause für dich gesammelt.

Vorteile

  • Die Betreuung wirkt sich motivierend und aktivierend auf die Senior:innen aus
  • Entlastung von pflegenden Angehörigen
  • Nicht nur Betreuung im Alltag, sondern auch in der Freizeit
  • Zeitlich flexibel
  • Allein auf die Betreuung konzentriert (keine “Betreuung nebenbei”)

Nachteile

  • Keine medizinische Versorgung
  • Kann bei starker Pflegebedürftigkeit eventuell nicht ausreichen
  • Kein Schwerpunkt auf Gruppenaktivitäten wie in der Tagespflege

Zuschüsse für die stundenweise Seniorenbetreuung

Für Personen mit einem Pflegegrad besteht die Möglichkeit, die Kosten für die Grundpflege über die Pflegekasse abrechnen zu lassen. Die Kosten sind in dem Fall als Teil der monatlichen Sachleistungen abzurechnen. Bis zu 40 % der Kosten können abgedeckt werden. Dieser sogenannte Umwandlungsanspruch steht dir ab Pflegegrad 2 zu.

Du kannst außerdem monatlich 125 € als Entlastungsbetrag erhalten, der für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen gedacht ist. Dafür musst du allerdings eine von deiner Krankenkasse zugelassene Seniorenbetreuung beauftragen. Dies gilt bereits ab Pflegegrad 1.

Seniorenbetreuung gilt als außergewöhnliche Belastung. Daher kannst du sie auch von der Steuer absetzen, sofern die Kosten nicht bereits über das Pflegegeld von Angehörigen abgedeckt sind. Wenn du die Pflegekraft selbst bezahlst, kannst du bis zu 20 % der Kosten jährlich geltend machen. Hebe also die Rechnungen unbedingt auf, um die Belastungen beim Finanzamt nachweisen zu können.

Weitere Infos zum Umwandlungsanspruch

Mit dem zusätzlichen Budget aus der Umwandlung von Sachleistungen können zusätzliche Entlastungsleistungen bezahlt werden. Du kannst bis zu 40 % des Sachleistungsbudgets in Anspruch nehmen und weiterhin den monatlichen Entlastungsbetrag von 125 € erhalten. Dies gilt für die Pflegegrade 2 bis 5 und für alle Pflegeleistungen: Pflegegeld, Pflegesachleistung und Kombinationsleistung.

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